War mal eben im Botanischen Garten

Ein winziger Beitrag zur Förderung und Erhaltung einer bunten Welt - nicht nur in Rixdorf! Regenbögen für alle!
1.Teil
Mann: Hallo, ich möchte mit dir über Harnverlust reden.
(Der Mann versteckt sich bis zum Kinn hinter einer großen grauen Fläche.)
Es hat etwas gedauert, bis ich erkannte, dass es sich um die Rückseite eines alten aber recht großen, beige-grauen Monitors handelt und keinen etwas bekloppt platzierten Wandschirm aus
guter, dicker Graupappe... Aber warum duzt mich der Mann? Und warum will er ausgerechnet mit mir darüber reden? Was er ja andererseits gar nicht will. Seit wann halten sich Männer mit Gesprächen auf? Er will alleine reden und auf keinen Fall unterbrochen werden. Doch weiter:
Aber
zuerst machen wir es uns bequemer.
Off: Yeah! Wichtiges Element der Anerkennung!
(Nun steht der Mann im Schlüppi mitten im Raum neben einem Aquarium.) Und den Schreibtisch hat er offenbar mal eben ratzi-fatzi blitzeschnell in die Ecke hinter dem Aquarium geschoben, damit er mehr bequemen Platz in der Mitte des Raums hat.
Mann: TENA-Men - absorbierende Protektoren sind für Männer gemacht und passen diskret
in die
Unterhose.
Fällt nicht auf.
(Der Mann schnippt mit dem Daumen am Schlüppergummi.)
Mit dem
Schutz von TENA.
(Die Sauerstoffpumpe im Aquarium blubbert plötzlich laut, der Mann sieht hin und
schüttelt den Kopf.)
Pupsen Männer neuerdings auch durch die Harnröhre???
Tschüss
Tröpfel-Drama.
(Ein winziger Zimmerspringbrunnen tröpfelt.)
Immerhin keine blaue Ersatzflüssigkeit!
2.Teil
Solch eine verkorkste Szenerie reizt mich, dem Verantwortlichen (ich bin mir sicher, dass es ein Mann ist, Frauen haben doch null Ahnung von so Männersachen...) der Werbeabteilung einen kleinen umgearbeiteten Clip zu widmen, aber bei der Ausarbeitung bin ich dann doch in ein gänzlich anderes
Thema gerutscht:
Mann: Hallo ich möchte mit dir über Hirnverlust reden.
(Der Mann duckt sich hinter einem
Aquarium, das ein hindurchschauendes Gesicht verzerrt. Das ist natürlich lustisch!)
Aber zuerst
machen wir es uns bequemer.
Off:
Yeah! (Vielleicht mit einem sichtbaren Mädelstrio?)
(Nun fläzt der Mann entspannt vor seinem Laptop, das Aquarium hat sich als Rückseite des Monitors, bzw. Deckel des Laptops entpuppt.)
Mann: Anonym Herumtrollen und Fake-News verbreiten ist für Männer gemacht und
passt diskret in deinen Schädel.
(Der Mops aus der Carmenthin-Werbung pupst plötzlich laut, der Mann sieht hin
und hält den Daumen hoch.)
Mann: Ungestraft rumblubbern mit dem Schutz von Telegram und anderen
Perlen des Internets.
Tschüss Respekt und Toleranz!
Was macht man nur mit den schon lange nicht mehr gebrauchten, aber einst doch so liebevoll selbst genähten Masken, Kinnwärmern und Rotzfängern?
Wegschmeißen?
Kommt gar nicht in Frage!
Als ich am Wochenende nach einem weichen Schutz für meinen geschundenen Dekubitus-Ellenbogen suchte, fuhr es mir wie ein Blitz durchs Hirn: Filter raus (falls überhaupt einer drin war), Kapok rein - fertig ist die Laube. Das Ellenbogenpolster: